Bestandserhaltung im Ungarischen Staatsarchiv

Restaurierung und Konservierung im Ungarischen Staatsarchiv

Seit 1949 werden Akten des Ungarischen Staatsarchivs restauriert, wenn es notwendig ist. Der Arbeitsraum, in dem anfangs nur einige Mitarbeiter arbeiteten, wurde nach der tragischen Feuerkatastrophe im Jahre 1956 stufenweise erweitert. Es wurde ein neuer Arbeitsraum geschaffen und die Personalstärke verdoppelt.

Die Abteilung Bestandserhaltung hat derzeit 21 Mitarbeiter: 14 Restaurator(inn), vier Buchbinder/innen mit speziellen Kenntnissen und drei Chemiker. Sie beaufsichtigen die Bestandserhaltungsmaßnahmen an den Beständen des Staatsarchivs mit 72 000 Regalmetern Umfang. Die Mitarbeiter der Abteilung restaurieren in beschränkter Menge zum Selbstkostenpreis auch Dokumente von anderen Instituten. Sie haben außerdem die wichtige Aufgabe den Partnerinstitutionen kostenfreie Fachberatungen zu geben und den Archivaren die Kenntnisse in der Bestandserhaltung zu vermitteln.

Die zwei Hauptlinien der Arbeit der Abteilung sind die Entwicklung und die Ausführung von Vorbeugungsmaßnahmen  gegen die Schädigung der Dokumente, sowie die Restaurierung und die Konservierung. In den Restaurierungsräumen und in der Buchbinderei werden alle Dokumentensorten: Urkunden auf Papier oder Pergament, Siegel, Handschriften auf Hadernpapier oder Maschinenpapier, Druckschriften, Landkarten, Pläne, Graphiken und in den letzten Jahren auch Fotografien bearbeitet. Obwohl sich die Abteilung mit Mikrofilmen nicht beschäftigt, wurden vom verantwortlichen Restaurator – um die Lebensdauer der Mikrofilme zu verlängern – die Menge, der Zustand und die Verpackung untersucht, sowie ein Vorschlag für die Verbesserung ihrer Benutzungs- und Aufbewahrungsumstände gegeben.

Die Mitarbeiter der Abteilung wenden sowohl die gewöhnliche Technik als auch die neuesten Methoden an. Sie verwenden oft den Maschinen- und den Handpapierguss, den Pergamentguss, sowie die schonende Befeuchtung der geschŐdigten Schriften. Bei der Restaurierung befolgen sie den Grundsatz des minimalen Eingriffs. Es wird möglicherweise mit Naturstoffen und nur wenigen Chemikalien gearbeitet. In den letzten Jahren konnte die Erneuerung des Geräteparks verwirklicht werden wodurch die Anwendung neuer Techniken ermöglicht wurde. Obwohl im Ungarischen Staatsarchiv in diesem Bereich keine wissenschaftliche Forschungstätigkeit durchgeführt wird, ermöglicht der heutige Stand der technischen Ausrüstung, einfachere Materialprüfungen und Alterungsprozesse durchzuführen.

Über die Restaurierung wird jeweils eine ausführliche Dokumentation erstellt, die seit 2004 in einer Datenbank zu finden ist.

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