Familienforschung

Viele leidenschaftliche Forscher können beweisen: es ist gefährlich, eine Familienforschung anzufangen. Es ist gefährlich, denn, wenn man einmal schon damit anfing, kann nie mehr aufhören. Es gibt nämlich immer einen neueren Spur, der den späten Nachfolger zur Erkennung des glücklichen oder tragischen Lebens von alt vermoderten Menschen spornt. Und es lässt sich ein verdriessender Mangel an dem Stammbaum immer entdecken: ein Ahne, über den nichts anderes, als dass er lebte, sich herausstellt, sollten wir uns doch noch so viel darum bemühen.

Obwohl am Anfang der Forschung alles so einfach zu sein scheint, weil wir unsere eigenen persönlichen Daten auch aus Traum erweckt genau wissen. Meistens sind wir mit der Abstammung unserer Eltern und unserer Grosseltern auch im klaren, und wir wissen aus den Familienlegenden oder aus den Dokumenten der älteren Verwandten einiges auch über die Generation der Urgrosseltern. Deshalb brechen wir begeistert und auf einen schnellen Erfolg hoffend zu den archivalischen Forschungen auf. Wir meinen, nichts ist einfacher als festzustellen, wer wessen Kind, Elternteil oder Burder ist, woher unsere Urgrossmutter kommt, wann unser Urgrossvater geboren wurde. Stöbernd in dem Internet finden wir sehr bald das Archiv, wo die zu unseren Forschungen unentbehrlichen Matrikelbücher aufbewahrt sind. Wenn wir darin ganz sicher sind, wo unser Ahne geboren wurde, wo er starb oder sich heiratete, können wir wirklich ganz einfach weiterschreiten. Aber wir werden sofort mit der ersten Schwierigkeit konfrontiert, wenn wir z. B. über unseren in der Hauptstadt geborenen Ahnherrn nicht wissen, in welchem Bezirk seine Geburt registriert wurde. Wenn wir die Forschung in den kirchlichen Matrikelbüchern vor 1895 fortfahren wollen, dann müssen wir auch wissen, zu welcher Konfession der gesuchte Ahne hingehörte. Die Forschung wird auch dadurch erschwert, dass die Matrikelbücher - „andere Länder, andere Sitten" - sehr selten nach einheitlichen Prinzipien geführt wurden. Und obendrein, je älter das Matrikelbuch ist, desto wahrscheinlicher wurde es in Latein, Deutsch oder in einer Nationalitätensprache geschrieben, und es ist nicht nur schwierig, die Daten zu entziffern, sondern wir müssten es auch verstehen. Wenn wir Glück haben, und unter unseren Ahnen es auch Adelige oder namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gab, können wir vielleicht in der Vergangenheit leichter nachwärts gehen, als ob sie „nur" einfache Stadtbewohner oder Bauern waren. Glücklicherweise können wir in den Urbarial- oder Lokalkonskriptionen, in den städtischen, Bildungswesens-, oder Zunftdokumenten auch über unsere Vorfahren einfacherer Abstammung Informationen finden. Nachdem wir all diese Schwierigkeiten bekämpft hatten, und in der Familienforschung bis zur Wende des 17-18. Jhs., gelangt waren packt uns die Mutlosigkeit. Denn von da an gibt es immer wenigere, leicht durchsehbare Matrikelbücher oder Konskriptionen. Der aber bis zu diesem Punkt die Fäden aufrollte, wurde bereits endgültig von der Famillienforschung gefangengenommen, und er gibt nicht auf.

Die Familienforschung ist eine zur Stelle und Zeit gebundene, anspruchsvolle Arbeit, da man in verschiedenen Archiven Forschungen durchführen muss, deren Öffnungszeit meistens nicht zu Ihrer Arbeitszeit passt. Was können Sie dann tun? Leider unternehem sich die Mitarbeiter des Ungarischen Staatsarchivs ähnlich den anderen Archiven auch nicht zu einer umfangreichen Familienforschung, aber wenn Sie in einem an das Informationsbüro adressierten Brief die schon von Ihnen bekannten Daten zusammenfassen,  teilen die Archivare Ihnen anhand der vorhandenen Hilfsbücher mit,  in welcher Dokumentengruppe es Ihnen interessante Informationen sind oder sein können. Die Forschungsarbeit müssen Sie dann persönlich oder durch einen Beauftragten - z. B. durch eine genealogische Forschungsgemeinschaft - durchführen.

Wenn Sie sich für die persönliche Forschung entscheiden, die Forschungsaufsicht gibt Ihnen natürlich jede Hilfe, damit Sie sich in den Dokumenten zurechtfinden, und Sie können zur Bearbeitung der Dokumente, zur Auflösung der Datierung, zum Verständnis der fremdsprachlichen Ausdrücke auch auf der Webseite zahlreiche nützliche Informationen finden. In dem Menupunkt Adatbázisok/Anyakönyvek (Datenbasen/Matrikelbücher) steht Ihnen eine Online-Databasis zur Verfügung, die die Daten der mehr als 4 Millionen Aufnahmen beinhaltenden Matrikelbücher in der Mikrofilmsammlung beinhaltet. Das müssen Sie aber wissen, dass Sie in dieser Databasis keine persönlichen Informationen finden, Sie erfahren nur so viel, was für Matrikelbücher (Tauf-, Heirats-, Todesmatrikelbuch) aus der gesuchten Ortschaft, aus welcher Epoche, unter welcher Signatur in der Mikrofilmsammlung liegen. Die Mikrofilmsammlung befindet sich in dem Lesesaal in der Lángliliomstrasse, in Óbuda. Die Forschung der Matrikelbücher ist nur in Óbuda möglich, in den Lesesälen auf dem Bécsikapu-Platz oder auf dem Hess András-Platz aber nicht.